Wovon wir gerne träumen …
rioja - Panoramablick auf Berge und Weinberge für Rioja.

Wein und Architektur in der Rioja

Kunst, Kultur, Architektur und natürlich Wein und Genuss, zu diesen Themengebieten halte ich immer Augen und Ohren offen. Letzte Woche war ich wieder auf der weltweit größten Reisemesse ITB in Berlin. Diesmal unterwegs unter anderem mit meinem Kooperationspartner Torsten Stern von a-tour. Gemeinsam planen wir eine Wein- und Architekturreise in die Rioja. Ich war vor einigen Jahren schon dort, und seitdem träume ich von der Verbindung von zwei meiner Lieblingsthemen: Wein und Architektur. Das Weinbaugebiet der Rioja erstreckt sich entlang des Ebro-Flusses. Neben der Rioja Baja gelten vor allem die baskische Rioja Alavesa und die Rioja Alta im oberen Gebiet des Ebro als besonders gute Weinbauregionen. Dazu liegen Bilbao und San Sebastian ganz in der Nähe, ein Paradies für Genießer. Ich erinnere mich an eine herrliche Reise, organisiert vom spanischen Fremdenverkehrsamt vor einigen Jahren: Nie vergesse ich die Brüder, die dieses zauberhafte kleine Restaurant mitten im Nirgendwo geführt haben. Wo war das noch gleich?

Bilbao? Bilbao!

Und dann natürlich Bilbao. Stararchitekten wie Zaha Hadid, Richard Rogers, Arata Isozaki, César Pelli, Álvaro Siza und Rafael Moneo haben das neue Bild der Stadt Bilbao geprägt. Das sind, zusammen mit dem 1997 erbauten Guggenheim Museum von Frank O. Gehry und dem Metro-Erbauer Lord Norman Foster, immerhin sechs Pritzker-Preisträger für diese relativ kleine Stadt. Das erste Mal war ich in Bilbao kurz nach Eröffnung des Museums. Natürlich! Als Architekturstudentin war das ein Muss auf meiner Reise rund um die iberische Halbinsel.

Recherche auf der Reisemesse

Rioja - T. Stern und A. Seele am Tisch.
Reiseplanung von T. Stern und A.Seele

Nun sind Torsten und ich also im Gespräch mit der spanischen Rioja-Expertin Gentzane López und sinnieren über die Weingüter. Jeder von uns kennt das eine oder andere, keiner kennt sie alle.

Poesie aus Beton und Titan

Rioja - Titanschleifen in der Rioja von Frank Gehry
Architektur und Wein ©Hotel Marques de Riscal

Zu den architektonischen Top-Stars gehört sicherlich das Hotel und Weingut Marqués de Riscal. Frank O. Gehry hat hier das Hotel und ein Besucherzentrum entworfen, ein spektakuläres Bündel geschwungener, farbiger Bänder aus Titan. Und das direkt im verschlafenen Weindorf Elciego, in dem sich bis zum Horizont die Rebstöcke über die Hügellandschaft ziehen. Wein, so weit das Auge reicht.

Wo die Schwerkraft dem Wein dient

Rioja - Bodega Baigooria in der Rioja
Rioja©Bodega Baigorria

Ganz anders die Bodega Baigorri in Samaniego am Fuße der Sierra Cantabria. Der baskische Architekt Iñaki Aspiazu entwarf hier eine Bodega im Industriestil. Oben auf dem Weinhügel sieht man von der Bodega nur einen modernen Glaswürfel. Kaum zu erahnen, dass sich hier sechs Etagen in den Weinhügeln verbergen. Nicht einmal Pumpen werden benötigt, denn die Produktion folgt der Schwerkraft. Einer meiner Lieblingsarchitekten, Santiago Calatrava, hat die Bodega Ysios in Laguardia entworfen. Eine futuristische Komposition aus Holz und Metall, die die Silhouette des dahinterliegenden Kantabrischen Gebirges übernimmt. In der Wellenform des Daches sehe ich förmlich die eingelagerten Weinfässer … Ich erinnere mich an eine Dokumentation über den valencianischen Architekten, wie er seine Entwürfe mit Aquarellfarben auf das Papier bringt. Unfassbar leicht sah das aus, ich war absolut verzaubert.

Was haben Paris und Rioja gemeinsam?

Rioja - Käse und Schinken zum Wein
Manchego und Iberico

Dann gibt es noch die geschwungene Stahl- und Glaskonstruktion der irakischen Architektin Zaha Hadid der Bodegas Lopez de Heredia Vina Tondonia Und nur wenige Kilometer weiter die Bodega Viña Real, eine moderne Weinfabrik in Form eines gigantischen Weinfasses, entworfen vom französischen Architekt Philippe Mazières. Dass mit Maziéres hier ein Franzose ausgesucht wurde, hat Tradition: Bereits 1890 ließ man sich hier einen Weinkeller von Gustave Eiffel bauen. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Erinnerungen werden wach an eine Weinprobe am gedeckten Tisch, mit Manchego-Käse und Iberico-Schinken. Denn Gastfreundschaft spielt hier in der Rioja eine besondere Rolle.

Wo Architektur und Natur verschmelzen

Rioja - ein Glas Roséweine vor einer Holzwand.
Weinglas in der Rioja

Ganz anders die von Ignacio Quemada gestaltete Bodega Juan Alcorta des Weinproduzenten Campo Viejo. Eine riesige Anlage mit einer eleganten Lösung: Trotz seiner klotzigen Form harmoniert das Weingut überraschend gut mit der Landschaft. Das liegt einerseits an den verwendeten Materialien wie Naturstein und Holz. Ein Großteil des 45.000 Quadratmeter großen Gebäudes ist unterirdisch entstanden. Die Bodega ist ein Sinnbild für das, was den Weintourismus in Rioja ausmacht: Sie erhielt fast genauso viele Architekturpreise wie Auszeichnungen für ihre Weine.

Wohin geht die Reise?

Rioja - Moderne Architektur und Wein
Hotel in den Weinbergen

Wie genau wir diese Reise nun gestalten, bleibt noch dahingestellt. Erst einmal ist es schön, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und zu träumen … An ein tolles Hotel kann ich mich auch noch sehr gut erinnern, mit Blick weit über die Weinberge und vom Flur auch gleichzeitig in den Weinkeller. Da muss ich mal in meinen Unterlagen schauen … Freuen Sie sich auf eine Wein- und Architektur-Reise in die Rioja 2019!

Herzlichst,

Antje Seele

 

About Author

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Antje Seele
Antje Seele, die Gründerin von Tour Exquisit, ist nicht nur eine leidenschaftliche Reisende, sondern auch eine Visionärin, wenn es um nachhaltigen Tourismus geht. Ihre tiefe Verbundenheit zu Kultur und Natur spiegelt sich in jeder Reise wider, die Tour Exquisit anbietet. Als Vorstandsmitglied des Forum anders reisen setzt sie sich aktiv für umweltbewusste und sozialverträgliche Reiseformen ein, die sowohl den Reisenden als auch den bereisten Regionen langfristig zugutekommen. Ihre persönliche Reisephilosophie basiert auf Authentizität und Respekt, was sich in der sorgfältigen Auswahl der Unterkünfte und Routen widerspiegelt – stets mit einem feinen Gespür für das Besondere und das Regionale.