Recherchereise und Workshop in Nizza
Auf Einladung von Atout France, der französischen Zentrale für Tourismus, nehme ich an einem Workshop in Nizza teil und nutze die Gelegenheit, schon zwei Tage früher mit meiner Mitarbeiterin Lara anzureisen.
Erste Eindrücke

Wir fliegen nonstop ab Hamburg nach Nizza und treffen bequem am frühen Nachmittag ein. Mit dem E-Leihwagen fahren wir direkt ins Hinterland zu einem unserer Partner, mit denen wir seit 2 Jahren arbeiten, die wir aber noch nicht kennengelernt haben. Nathalie und Gerard begrüßen uns sehr freundlich und zeigen uns ihre 5 Zimmer. Wir sind begeistert von dem tollen Ausblick, Loungebereich mit Pool und dem Küchenbereich, der im Sommer komplett geöffnet werden kann. Hier spüren wir die Nähe zu Italien, denn direkt auf dem Hügel gegenüber steht eine Villa im italienischen Stil und eine Kapelle, der ich auf dieser Reise noch einmal begegnen werde.
Unser Geheimtipp im Hinterland von Nizza

Am späten Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Èze. Hier treffen wir einen weiteren Partner, bei dem wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden. Nach einem herzlichen Empfang von unserem Gastgeber, der neben Französisch auch sehr gut Englisch spricht, genießen wir erst einmal den fantastischen Ausblick.
An unserem ersten Abend testen wir eine Empfehlung unseres Gastgebers in La Turbie, eine kleine Brasserie mit traditioneller Küche und vielen Einheimischen. Hier fühlen wir uns sofort wohl, der perfekte Einstieg in diese Woche. Danach folgt ein kleiner Rundgang durch die schönen Gassen des Ortes mit Panoramablick auf das Meer und das abendliche Monaco.
Am nächsten Morgen erwartet uns ein wunderbares Frühstück. Wir sitzen gemütlich im Wohnzimmer, leider lässt das Wetter ein Frühstück auf der Terrasse heute morgen nicht zu. Dafür werden wir verwöhnt mit frischem Obstsalat, Joghurt, Kaffee und Tee, lokalem Käse und natürlich köstlichen Marmeladen.
Schauen Sie gerne bei unserem Instagram-Account vorbei, um einen Eindruck der Unterkunft zu kriegen.
Ein Regentag in der Altstadt von Nizza

Was tun an einem Regentag? Wir fahren nach Nizza über die Basse Corniche, die untere der drei gewundenen Küstenstraßen der Côte d‘Azur. Nicht ganz das, was wir erwartet haben, aber selbst im Regen sind hier tolle Farben zu sehen, die Promenade des Anglais dampft, daneben tost das Meer.
Mittags machen wir eine Entdeckung. Ein kleines Fischrestaurant mit Mittagstisch bestehend aus einem Fischteller mit einer Nebenspeise und Dessert. Wir sitzen direkt am Tresen und beobachten das Treiben. Das Essen schmeckt köstlich, die Bedienung ist äußerst freundlich, wir sind glücklich.
Am Nachmittag besuchen wir das Museum für Moderne Kunst. Nikki de St. Phalle, Yves Klein, Rauschenberg, Christo, Cesar, sie alle sind hier zu sehen. Mich interessiert besonders die längere Dokumentation über die ungewöhnliche Nikki de St. Phalle.
Übrigens: Die beiden bekanntesten Museen der Stadt, Musée Chagall und Musée Matisse sind staatliche Museen und haben dienstags leider geschlossen. Nach dem Museumsbesuch beschließen wir uns weiter auf die Region einzustimmen mit dem wunderbaren Film „Über den Dächern von Nizza“ mit Cary Grant und Grace Kelly.
Abends fahren wir wieder hinauf in unseren versteckten Rückzugsort und testen heute mal eine Pizzeria in der Nähe, so dicht an Italien ein Muss.
Beginn des Workshops in Nizza

Heute Morgen werden wir von der Sonne begrüßt – die Möglichkeit, auf unserer Terrasse eine Grußbotschaft für unseren Verband (forum anders reisen) und dessen 25-jähriges Jubiläum aufzunehmen. Wir genießen noch einen Moment die Ruhe in unserem Domizil und schauen uns dann noch alle Zimmer genau an. Schweren Herzens fahren wir Richtung Nizza, vorher noch ein Abstecher zum Bergdorf Èze, das wir bereits mehrfach vor Augen hatten.
Am frühen Nachmittag treffe ich in Nizza auf die anderen Workshop Teilnehmer. Hier teilen sich unsere Wege, Lara recherchiert noch einen weiteren Tag in Nizza und verlässt dann die Côte d‘Azur. Mein Workshop beginnt mit einer kleinen Rallye durch die Altstadt bei strahlendem Sonnenschein. Hierbei lernen wir unter anderem die nissardische Spezialität Socca kennen, eine Art Fladen aus Kichererbsenmehl,. Schmeckt köstlich!
Am Abend hat die Region zu einem Abendessen mit Weinprobe auf einem Château eingeladen. Eine Location mit Traumblick erwartet uns, leichte Lounge Musik, ein kleiner Workshop mit dem Parfumhersteller Fragonard und Olivenölverkostung der Region.
Beim eigentlichen Abendessen werden die französischen Teilnehmer des Workshops vorgestellt, ich bin sehr erfreut über die vielen neuen Kontakte in die Regionen.
Regionale Kontakte aus ganz Frankreich

An den nächsten beiden Tagen stehen Gespräche mit den französischen Vertretern der verschiedenen Regionen auf dem Programm. Eine tolle Möglichkeit persönliche Kontakte zu knüpfen oder aufzufrischen und ein schnelles „Quoi de neuf“, was gibt es neues in der Region zu erfahren. Ich spreche unter anderem mit einer Vertreterin aus Dijon für unsere Burgund Reisen, den Repräsentanten von Trouville und Deauville für die Normandie Reisen, einigen Kollegen der Regionen Provence und Côte d’Azur und einem neuen Kontakt für ein Boutique Hotel in Nizza.
Eingeladen zu diesem Workshop sind Veranstalter und Reisebüro Kollegen. Neben einem regen Austausch besuchen wir an den Abenden weitere Restaurants und bekommen so einen guten Eindruck über die Restaurantszene in Nizza.
Am Freitagnachmittag ist der Workshop beendet und wir brechen mit einer kleineren Gruppe auf, um unsere Kenntnisse der Region zu vertiefen.
Wir fahren Richtung Villefranche-sur-Mer, vorbei an den Villen von einigen der Superstars wie Bono und dem leider schon verstorbenen Sean Connery, sehen die Villa von Elton John auf dem Hügel und den ehemaligen Sitz von Mick Jagger am Cap Ferrat. Unterwegs nutze ich die Gelegenheit und spreche mit einer Kollegin des Fremdenverkehrsamtes in Nizza, wir planen eine Winterreise nach Nizza und ich habe noch einige Fragen.
Das besondere Blau der Küste von Nizza

Das Cap d’Ail, das am Tor zum Fürstentum Monaco liegt, genießt eine privilegierte Lage zwischen Meer und Bergen. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang. Leider ist die geplante Wanderung entlang des Zöllnerwegs wegen des noch immer stürmischen Wellengangs gesperrt. Etwas Gutes hat das Wetter aber: durch den vorherigen Regen schimmert das Meer nun in seinen allerschönsten azurblauen Farben, ich kann mich gar nicht satt sehen. Vorbei an einigen Belle-Epoque-Villen und dem Sacha-Guitry-Park gelangen wir zur Villa les Camélias. Hier erwartet uns eine Führung durch eine Ausstellung des baskischen Künstlers Ramiro Arrue (1892-1971).
Die Villen in Beaulieu-sur-Mer und Chagall

Heute besuchen wir in Beaulieu-sur-Mer die Villa Kerylos, die der französische Archäologe Théodore Reinach 1908 nach antiken Vorbildern erbauen ließ. Die Familie Reinach war übrigens verwandt mit Beatrice Rothschild, die die ganz in der Nähe liegende Villa Ephrussi de Rothschild erbaute. Auf dem Rückweg halten wir an einem Aussichtspunkt. Nizza und seine leuchtenden Farben zeigen sich von ihrer schönsten Seite, und das Ende Oktober!
Ein weiterer Höhepunkt ist am Nachmittag die Führung durch das Chagall Museum. Wir betrachten die 17 großformatigen Werke des Künstlers und bekommen umfassende Erklärungen zur Ausdrucksweise, den Bibelstellen und Symbolen, geschichtlichen und biografischen Bezüge Chagalls – unbedingt sehenswert.
Noch eine letzte Tour

Am letzten Morgen steht eine Tour mit dem Segway entlang der Promenade des Anglais bis hoch zum Aussichtspunkt zum Park de la Colline de Château auf dem Programm. Erst etwas skeptisch, ist es doch viel leichter als gedacht. Unser sehr engagierter und netter junger Führer Nicolas erklärt uns mit Stolz seine Stadt.

Nach einem letzten Blick auf das azurblaue Wasser schlendern wir über den Blumenmarkt, und beenden unsere Reise bei einem köstlichen französischen Mittagessen mit Tartare à la Maman und Chocolat Fondant, bevor wir die Heimreise antreten.
Unsere Winterreise nach Nizza stellen wir hier in einem weiteren Blogartikel vor.
Grand merci an Atout France für diese vielen weiteren Einblicke in die französische Kultur!

Herzlichst,
Ihre Antje Seele und Team